Eine neue Welt
Immer weniger chinesische Akteure geben sich noch damit zufrieden, für geringe Gewinnmargen als passive Lohnveredler und Agenten für westliche Unternehmen tätig zu sein. Stattdessen versuchen sie, mit eigenen Produkten, Markennamen und patentierten Technologien pro-aktiv auf den Weltmarkt vorzudringen, um dort neue Umsatz- und Gewinndimensionen zu erschließen. Und nicht zuletzt ‚dank‘ der krisenhaften Entwicklungen in den OECD-Ökonomien ist es chinesischen Unternehmen in den letzten Jahren gelungen, in Geschäftsfelder vorzudringen, die etablierte westliche Akteure aus Konsolidierungsgründen kurzfristig aufgeben mussten.
Für viele deutsche und europäische Unternehmen bedeutet dies ein Umdenken in ihrem Umgang mit dem China-Faktor. Chinesische Unternehmen stehen nun direkt vor der Tür und wollen am hiesigen Marktgeschehen teilhaben. Das geht zweifelsohne mit neuem Wettbewerbsdruck einher, der z.T. auch unfair, weil politisch unterlegt, ist. Aber den Blick allein auf negative Aspekte zu lenken, wäre zu kurz gedacht. Gleichzeitig bieten sich nämlich zahlreiche Möglichkeiten für neue Lieferbeziehungen und gemeinsame Geschäftsmodelle, die ganze neue Formen des „China-Geschäfts“ ermöglichen.
Erfolgreiches Management des China-Faktors verlangt heute mehr den jemals zuvor in erster Linie einen klaren Blick für die Macht des Faktischen und die Kreativität, die darin verborgenen Potenziale zu nutzen.
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